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Pressemitteilung

"Wasser ist keine Ware, sondern ein Geschenk der Natur": Besichtigung der Felsenkaverne Oberau stößt auf großes Interesse

Oberau/GAP/Weilheim. Was unterscheidet München im Wesentlichen von den meisten anderen Großstädten in Europa? - Das Trinkwasser. München ist eine der wenigen Städte, deren Wasserqualität so rein ist, dass in der Regel auf jegliche Aufbereitungsmaßnahme verzichtet werden kann. Und dieses so wertvolle Nass bezieht es zum überwiegenden Teil aus dem Mangfalltal, doch auch noch zu immerhin 20% aus unserer Umgebung – dem Loisachtal. Mit welch großem Aufwand die Trinkwasserversorgung von München gewährleistet wird, davon überzeugten sich auf Einladung der ödp-Kreisverbände Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen über 50 Interessierte in der südlichen Felsenkaverne Oberau. Fachkundig geleitet wurde die Exkursion von Wasserwirtschaftsingenieur i.R. Manfred Albert und Herrn Fischer von den Stadtwerken München. Herr Albert hatte am Bau der 65 Kilometer langen Wasserleitung mitgewirkt, die seit 25 Jahren die Landeshauptstadt mit 2,5 Kubikmeter Wasser/Sekunde aus dem Loisachtal versorgt.

In der südlichen Felsenkaverne in Oberau sammelt sich das Wasser aus mehreren Quellen, in den 1.500 Kubikmeter füllenden Beruhigungsbecken lagern sich der Sand und andere Sedimente ab. Von dort geht das Wasser durch Rohre mit einem Innendurchmesser von 2,5 m auf die Reise nach München, das Gefälle beträgt auf der ganzen Strecke 37,5 m.

 

Wie sensibel die Wasserqualität auf äußere Einflüsse reagiert, erfuhren die Teilnehmer von Herrn Fischer. Dieser berichtete, dass es notwendig geworden war, die Sammelbecken rundum mit Edelstahlwänden zu verschließen. Denn bei Wasserproben von der Nordkaverne am Ende des 2,7 km langen Tunnels durch den Berg war jedes Mal eine eindeutige Wasserverschlechterung zu erkennen gewesen, sobald sich eine größere Besucheranzahl im Raum mit den damals noch nach oben offenen Wasserbecken aufhielt. Allein durch die eingeschleusten Keime, z.B. durch die Atemluft der Anwesenden, hatte die Wasserqualität gelitten.

 

Diese hohe Wasserqualität bedarf der regelmäßigen Pflege. Die Stadtwerke München erneuern im Jahr 1% ihrer Rohrleitungen. Herr Albert warnte ausdrücklich davor, Überlegungen zur Privatisierung der Trinkwasserversorgung zu verfolgen: "Wasser ist keine Ware, sondern ein Geschenk der Natur." Ein Investor sei in erster Linie darauf bedacht, Gewinn aus seinem Objekt zu erzielen. Insbesondere die Pflege und Instandhaltung der Leitungen gerieten dabei allzu leicht ins Hintertreffen.

 

Im Wirtschaftsgebäude der Stadtwerke München wurde den Teilnehmern ein Informationsfilm über die Vorgeschichte, den Bau und die technischen Gegebenheiten der Trinkleitung nach München gezeigt. Kreisrätin Agnes Edenhofer, ödp-Kreisvorsitzende im Landkreis Weilheim-Schongau, begrüßte dort auch den ödp-Landtagskandidaten für den Stimmbezirk 129, Vize-Bürgermeister und Kreisrat Rudolf Kühn aus Aidling. Kühn und Edenhofer betonten bei den abschließenden Dankesworten die Absicht, dass die ödp sich weiterhin dafür stark machen werde, die Wasserversorgung in kommunaler Hand zu behalten.

 

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