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Pressemitteilung

ödp: "Landkreis soll gentechnikfreie Zone werden – jetzt Kreistags-Beschlüsse umsetzen!"

"Auf selbstbewirtschafteten Flächen des Landkreises, die gärtnerisch, landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzt werden, darf kein gentechnisch verändertes Saat- oder Pflanzgut verwendet werden." Des Weiteren dürfen in "kreiseigenen Einrichtungen (...) keine als ‚gentechnisch verändert‘ gekennzeichneten Lebensmittel verwendet werden." Auf Antrag der ödp-Fraktion hat der Kreistag Garmisch-Partenkirchen in seiner Sitzung vom 24. April 2008 massive Bedenken gegen die so genannte "grüne Gentechnik" geäußert und die vorgenannten Selbstverpflichtungen beschlossen. Nun fordert der ödp-Agrarexperte, zweite Bürgermeister und Kreisrat Rudolf Kühn, selbst Bio-Bauer und Mitglied im Bundesverband deutscher Milchviehhalter, eine rasche Umsetzung des Kreistags-Beschlusses, motiviert durch die einhelligen Äußerungen bei der Großveranstaltung der Milchbauern am 9. Juli 2008 in Ohlstadt.

Rudolf Kühn: "Angesichts der Entwicklung auf den weltweiten Märkten wird es immer wichtiger, gegen die gentechnische Manipulation von Tieren und Pflanzen Stellung zu beziehen. Sonst müssen wir irgendwann für jede von uns geerntete Pflanze Lizenzgebühren zahlen." Bereits jetzt gebe es im Netzwerk "Werdenfelser Land" sowie von der Schaukäserei Ammergauer Alpen ausschließlich Produkte, deren Hersteller sich verpflichtet haben, vollständig ohne Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren zu arbeiten.

 

Verschiedenste Organisationen, gerade auch der Bayrische Bauernverband, sind derzeit sehr aktiv im Bemühen um eine "gentechnikfreie Region". Diese sollen von der Kreisverwaltung gezielt unterstützt werden, um die Initiativen zu bündeln und einen Gesamtüberblick zu erhalten. Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen befindet sich dabei in bester Gesellschaft: Auch in den Landkreisen Traunstein, Rosenheim, Altötting, Ebersberg, Berchtesgadener Land, Weilheim-Schongau und vielen anderen sind die Bemühungen bereits weit gediehen.

 

"Die Risiken der Agro-Gentechnik für Umwelt und Gesundheit sind weitestgehend unbekannt. Auch die wirtschaftlichen Konsequenzen sind unübersehbar, die Geschäfte einiger Industriegiganten sind schon jetzt bedrohlich für ganze Volkswirtschaften – man denke etwa an das so genannte ‚Terminator-Saatgut‘", ergänzt die Initiatorin des ödp-Antrags, Katharina Floßmann aus Oberammergau, die auch Mitglied im Vorstand der Solidargemeinschaft "Werdenfelser Land" ist.

 

Der Landkreis sei verantwortlich für große, besonders schützenswerte Gebiete und müsse alles tun, um diese vor Kontamination mit gentechnisch veränderten Organismen zu schützen und die außergewöhnliche Artenvielfalt zu erhalten. "Umfragen bezeugen, dass eine große Mehrheit der Deutschen gentechnisch manipulierte Nahrungsmittel ablehnt. Gerade in einer Region, die als Naherholungsraum und als Urlaubsziel mit ursprünglicher Natur und wunderbar gepflegter Kulturlandschaft wirbt, sollte dem Wunsch des überwiegenden Teils der Bevölkerung große Bedeutung zukommen", so Rudolf Kühn weiter. Dazu habe der Kreistag am 24. April ein wichtiges, deutlich sichtbares gesellschafts- und wirtschaftspolitisches Zeichen gesetzt.

 

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