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Pressemitteilung

ÖDP fordert vom Bauernverband eine Positionierung zur BMW-Ansiedlung im Gäuboden:

Becker: „Sollen schon wieder 150 ha bester Ackerböden unter Beton verschwinden?“

Agnes Becker und Tobias Ruff

Die ÖDP-Landesvorsitzenden Agnes Becker und Tobias Ruff (Foto: ÖDP)

Die Pläne für eine neue BMW-Fabrik im Landkreis Straubing-Bogen stellen nach Ansicht der bayerischen ÖDP-Vorsitzenden Agnes Becker einen weiteren Exzess des grassierenden Flächenfraßes dar: „Ausgerechnet Ackerböden höchster Bonität, die seit der Jungsteinzeit in bäuerlicher Hand sind und seit Tausenden von Jahren der Ernährung dienen, sollen jetzt womöglich unter Beton und Asphalt verschwinden“ befürchtet Becker. Ihre Partei unterstütze natürlich die Mobilitätswende und den überfälligen Abschied von der Verbrennertechnik. In der geplanten Fabrik für Hochvoltbatterien wolle BMW aber Akkus für überflüssige und übergewichtige Hochgeschwindigkeits-PKWs produzieren und so seine nicht zukunftsfähige Produktphilosophie fortsetzen. „Dafür ist jede Fläche zu schade, der wertvolle Gäuboden aber im Besonderen“ meint Becker. Sie fordert den Bayerischen Bauernverband auf, den Gegnern des Flächenverbrauchs im Landkreis Straubing-Bogen, beizustehen und von BMW und der Staatsregierung eine flächensparende Industriepolitik zu verlangen. Der Bauernverband hatte erst vor wenigen Tagen sogar mit einem Volksbegehren gegen den Flächenfraß gedroht. „Jetzt ist Gelegenheit, zu zeigen, ob diese Ankündigung einen Pfifferling wert ist“, meint die ÖDP-Vorsitzende.

Tobias Ruff, ÖDP-Chef im Münchner Stadtrat und in Bayern, weist darauf hin, dass BMW die Motorenproduktion bis 2024 vom Standort München Zug um Zug nach Österreich und England verlagert. „An den Standorten, die nicht mehr für Verbrenner gebraucht werden, müssten doch eigentlich Raumkapazitäten für die neue Technologie frei werden“ vermutet Ruff. 

Ruff fordert zudem die generelle Ausrichtung von Industrieansiedelungen mit hohem Stromverbrauch am Vorhandensein von Erneuerbarer Energie. Man finde im Gäuboden-Landkreis Straubing-Bogen zwar erfreulich viele PV-Anlagen, jedoch lediglich 3 Windkraftanlagen. „In eine solche Gegend jetzt einen großen Energieverbraucher zu setzen, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.“ Das jahrzehntelange Desinteresse der CSU an der Energiewende bei gleichzeitiger Expansion des Verbrauchs in Industrie und Gewerbe stelle ein schweres politisches Versagen dar. 

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