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Pressemitteilung

ÖDP Bayern fordert Hochsicherheitszwischenlager statt Seehofers Atommüllkapriolen

Mrasek: „CSU liefert Komödienstadl in Atommüll-Frage“

Anstatt der bisherigen Kapriolen in Sachen Atommülllagerung fordert die ÖDP Bayern den Bau von Hochsicherheitszwischenlagern für Atommüll. "Ministerpräsident Seehofer muss endlich seiner Verantwortung für Bayerns Bürgerinnen und Bürger gerecht werden und die Lagerung von hochgefährlichem Atommüll in Industriehallen und Abklingbecken beenden. Erst Hü, dann Hott - man gewinnt durchaus den Eindruck, für die CSU ist Atommüll ein Kinderspiel, dabei geht es um lebensbedrohlichen Abfall, der für viele tausend Jahre gefährlich sein wird", so Klaus Mrasek, ÖDP-Landesvorsitzender in Bayern. Er schüttelt den Kopf: "Dass der in Bayern produzierte Atommüll auch von Bayern zurückgenommen werden muss, ist eine Frage des Anstandes und keine Gabe von Seehofers Gnaden."

Jahrzehntelang habe die CSU die Nutzung der Atomenergie nach Kräften gefördert und wollte sogar noch fünf weitere AKW in Bayern bauen. Erst ein ÖDP-Volksbegehren konnte die Streichung der Standorte aus dem Landesentwicklungsplan erwirken. Die erneuerbaren Energien seien lächerlich gemacht worden und wurden allenfalls als mögliche Energieversorgung für Parkuhren und Berghütten angesehen. "Horst Seehofer, ein wirkliches 'Relikt aus der Zeit der Atomenergie', sollte vielleicht besser abtreten, als weiterhin alle paar Monate Bayern in der Republik lächerlich zu machen", so Mrasek weiter.

Hintergrund der Verärgerung von Klaus Mrasek ist die Erklärung von Horst Seehofer, nun doch einige Castoren in Bayern zwischenzulagern, um "Verantwortung für diese Relikte aus der Zeit der Atomenergie" zu übernehmen. Mrasek: "Seehofer hat wohl vergessen, dass in Bayern das Zeitalter der Atomenergie noch lange nicht vorbei ist. Bis 2022 wird weiter hochradioaktiver Müll produziert, obwohl niemand weiß, wohin mit dem bereits vorhandenen Dreck."

Im Zusammenhang mit der Rückführung der Castoren nach Bayern stellt sich zudem die Frage nach der Atommüll-Endlagerung. Auch diesbezüglich gibt sich das bayerische Umweltministerium alles andere als sachlich. Das Bayerische Landesamt für Umwelt gibt sogar entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse eine eigene Broschüre mit dem Titel 'Kein Endlager in Bayern möglich' heraus. "Wir brauchen eine Versachlichung der Atommüll-Frage, der beste Ort für eine Endlagerung muss gefunden werden und diese Veröffentlichungen der Bayerischen Staatsregierung leisten dazu keinen hilfreichen Beitrag", erklärt Agnes Becker, stellvertretende Bundesvorsitzende der ÖDP. "Angesichts des unvorstellbar langen Zeitraums von über 100.000 Jahren, in dem der Atommüll sicher aufbewahrt werden muss, plädiert die ÖDP für den Bau von sabotagesicheren Zwischenlagern an den AKW-Standorten mit höchsten Sicherheitsstandards, gegen Terrorangriffe und Flugzeugabstürze geschützt." Künftige Generationen hätten dann den Zugriff auf den Atommüll und könnten sichere Schutzmaßnahmen gegen den hochgiftigen Müll anwenden, falls neue Technologien dies ermöglichen. Alles, was vergraben wird, verschwindet aus dem menschlichen Bewusstsein, holt aber zukünftige Generationen unausweichlich wieder ein - mit allen fatalen Folgen.

Derzeit bestehe akuter Handlungsbedarf in Bayern, wie Klaus Mrasek betont: "Die ungesicherten Zwischenlager an den drei bayerischen Atomkraftstandorten (Gundremmingen, Grafenrheinfeld und Ohu) müssen unverzüglich durch neue Hochsicherheitszwischenlager ersetzt werden." Das wäre für die Bevölkerung an den Atomkraftwerksstandorten eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand und eine absolute Notwendigkeit angesichts einer noch Jahrzehnte dauernden Endlagersuche.

"Die CSU und ihr Vorsitzender werden wohl einsehen müssen, dass nur Sachlichkeit und eine vernünftige Bewertung der Atom-Müll-Frage Akzeptanz in der Bevölkerung finden", hofft Klaus Mrasek.

Als einzige Partei, die sich nicht durch Lobby-Spenden kaufen lässt, fordert die ÖDP bereits seit ihrer Gründung den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und einen sachlichen Umgang mit nuklearem Müll. Mit fortschrittlichen Initiativen wie dem Volksbegehren http://www.raus-aus-der-steinkohle.de/ zeigt die ÖDP zudem wieder einmal, dass sie Bayerns wirksamste Oppositionspartei ist.

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