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Pressemitteilung

Gerechtigkeit statt warmer Worte - Familien brauchen Zeit und Geld

In einem engagierten und gut besuchten Vortrag gestern in Memmingen hat Ulrich Hoffmann, familienpolitischer Sprecher und Landesvorstandsmitglied der bayerischen ÖDP, für ein Umdenken in der Familienpolitik geworben. „Gute Familienpolitik ist vorausschauende Sozialpolitik – was wir aber im Augenblick von schwarz-gelb bis rot-grün erleben, ist eine von den kurzfristigen Interessen einer Wirtschaftslobby diktierte Politik gegen Kinder und Familien“, so Hoffmann.

Das Sprichwort „Zeit ist Geld“ gilt gerade auch für Familien. Vor allem junge Familien leiden sehr häufig am Fehlen von beidem. Der 8. Familienbericht der Bundesregierung, der im März der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, hatte sich der Familienzeitpolitik angenommen, „doch immer dann, wenn die Sachverständigen des Berichtes konkrete Maßnahmen vorschlagen, die dem Zeitstress in Familien etwas abhelfen könnten, folgt die Bundesregierung den Empfehlungen nicht“, sagt Hoffmann und zitiert aus der Stellungnahme der Bundesregierung: „Insgesamt ist ein ausgewogenes Konzept erforderlich, das allen berechtigten Belangen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Arbeitgeber Rechnung trägt. Die Vorschläge stehen unter dem Vorbehalt ihrer Finanzierbarkeit.“

Die ÖDP beklagt die im Familienbericht einmal mehr deutlich werdende lediglich auf kurzfristigen ökonomischen Nutzen ausgerichtete Politik. „Der Bericht schaut aus der Perspektive der Wirtschaft und der Unternehmerverbände auf die Familien. Daher ist auch der Begriff Familienbericht verfehlt“, so Hoffmann. Leitgedanke des Berichts sei, wie man die Familie noch effektiver für den kurzfristigen ökonomischen Nutzen ausschlachten könnte, so der ÖDP-Politiker.

Die ÖDP tritt seit langem für ein sozialversicherungspflichtiges Familiengehalt ein, das Familien echte Wahlfreiheit lässt und dem Arbeitsplatz Familie die Anerkennung verschafft, die ihm gebührt. „Wenn Eltern ihre Zeit, Kraft und ihr Geld in die Erziehung ihrer Kinder investieren, ist das ein wertvoller Beitrag für die Gesamtgesellschaft, der auch folgerichtig eine gesellschaftliche Anerkennung verdient – Gerechtigkeit statt warmer Worte.“

Die Kernkompetenz für eine gesunde Erziehung liege grundsätzlich in erster Linie bei Vater und Mutter. Es könne nicht sein, dass Einzelfälle von problematischen Familienverhältnissen instrumentalisiert würden, um plötzlich alle Eltern unter den Generalverdacht mangelnder Erziehungskompetenz zu stellen. „Wenn die Familienbetreuung der Kleinkinder zum verachteten Auslaufmodell gestempelt wird, dann steht etwas gewaltig auf dem Kopf“, so Hoffmann. „Ich werde nicht aufhören, gegen die gezielte, politisch organisierte und von ökonomischen Interessen mittels mächtiger Organisationen und wissenschaftlicher Stiftungen vorgenommene Umpolung des Denkens in Sachen Kinderglück Stellung zu beziehen. Es ist das erklärte Ziel von schwarz-gelb bis rot-grün, die Familienphase auf 14 Monate oder noch kürzer zu begrenzen – gegen den Willen der meisten Erwachsenen, von den Kindern ganz zu schweigen. Man wird noch stärker als bisher schon an einem Menschenbild arbeiten, das den wahren Menschen erst dann beginnen lässt, sobald er eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit außerhalb der Familie aufgenommen hat“, so Hoffmann.

Der familienpolitische Sprecher der ÖDP Bayern weiß, wovon er spricht: Seit über zwanzig Jahren begleitet er als Ehe- und Familienseelsorger Familien in den unterschiedlichsten Phasen und ist seit einigen Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender des Familienbundes der Katholiken im Bistum Augsburg sowie stellvertretender bayerischer Landesvorsitzender des Familienbundes.

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