Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Bürgermeister Urban Mangold (ödp) im Interview mit der Passauer Neuen Presse:

"Ein Söder macht noch keinen Donau-Frühling!"

PNP:

Der Donauausbau beschäftigt offenbar die Passauer Politiker-Gemüter: MdB

Scheuer bezeichnet seinen Parteikollegen und Umweltminister Söder als

"verkehrspolitischen Geisterfahrer", nur weil er jetzt im Gegensatz zur

bisherigen CSU-Meinung die softe Ausbauvariante A ins Spiel bringt. Sie

zoffen sich mit Stadtratskollegen Stadler wegen eines gemeinsamen (!)

Ansinnens, die softe Ausbaustufe A als Diskussionsgrundlage voranzutreiben.

Warum ist da so viel Brisanz in dem Thema? Für die Stadt Passau ist der

Ausbau doch viele, viele Kilometer entfernt...

 

Mangold:

"Ich wünsche mir keinen Zoff mit Dr. Stadler. Ich habe aber darauf hingewiesen, dass es generell der künftigen Zusammenarbeit nicht gut tut, wenn zur gemeinsamen Formulierung einer politischen Position eingeladen wird und einer prescht dann vor und erklärt sich zum Schnelleren. Ich bin aber Dr. Stadler und der FDP dankbar für die wertvolle Unterstützung einer neuen

Haltung der Stadt Passau zum Donau-Ausbau. Der Nachweis der Hochwasserneutralität wurde 2006 im Raumordnungsverfahren nämlich nicht

erbracht. Für die Stadt Passau ist dieser Aspekt jedoch von großer Bedeutung. Die von Herrn Scheuer favorisierte Staustufenlösung verschärft die Hochwassergefahr für Passau".

 

PNP:

Warum wäre Ihrer Ansicht nach die Variante A besser als die Ausbaustufe "C 2,80"?

 

Mangold:

"Die sanfte Ausbauvariante A nimmt besser Rücksicht darauf, dass das letzte Stück frei fließender Donau ein Rückzugsgebiet für viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten ist. Die Donau ist für die ödp-Fraktion und mich ein Teil der Schöpfung. Über eine lange Zeit entstand entlang des Flusses eine einmalige Kulturlandschaft. Dieses heimatliche Natur- und Kulturerbe will ich als wertkonservativ denkender Mensch bewahren".

 

PNP:

Welche Bedeutung bzw. Vorteile hat ihrer Ansicht nach die eine oder andere Variante für die Stadt Passau?

 

Mangold:

"Das Inn-Hochwasser kommt immer vor dem Donau-Hochwasser bei uns an. Wenn die

Fließgeschwindigkeit der Donau durch die Variante C 2,80 erhöht wird, treffen die Hochwasserspitzen zeitgleich in Passau ein. Das kann schlimmste Folgen haben. Die wirtschaftliche Bedeutung des Donauausbaus wird überschätzt. Ich glaube, dass es den Befürwortern der harten Lösung ohnehin in erster Linie um riesige Bauaufträge für einzelne Großunternehmen geht - ohne Rücksicht auf die Natur.

 

PNP:

Sollte sich die Stadt in einer erneuten Stellungnahme für die Variante A aussprechen? Glauben Sie, dass sich dafür Mehrheiten finden?

 

Mangold:

"Vor zwei Jahren hat sich der Stadtrat sehr knapp mit 24:20 Stimmen für C 2,80, also für eine Staustufe mit Stichkanal ausgesprochen. Im derzeitigen Stadtrat darf man wohl auf ein anderes Ergebnis hoffen. Die ökologisch ignorante Haltung von Herrn Scheuer zeigt aber auch: Ein Söder macht noch keinen Donau-Frühling. Wir müssen aufpassen, dass das nicht nur ein Wahlkampftrick ist".

 

PNP:

"Wann gehen Sie davon aus, dass der Ausbau, in welcher Variante auch immer, in Angriff genommen wird?

 

Mangold:

"Das kann noch Jahre dauern, weil leider immer wieder viel Geld für neue Studien verschwendet wird".

 

Zurück