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Pressemitteilung

Apotheker Wolfgang Reiter schlägt Alarm: Versorgungsengpässe bei Kinderarzneimitteln dramatischer als jemals zuvor!!

„Fiebersäfte mit Ibuprofen oder Paracetamol, Kinderelektrolytlösungen bei Durchfall und Erbrechen gibt’s überhaupt nicht, Kinder-Antibiotika sind bereits seit einem halben Jahr praktisch nicht lieferbar“

Wolfgang Reiter, gesundheitspolitischer Sprecher der ÖDP Bayern (Foto: ÖDP)

Es ist leider kein Aprilscherz: Der dramatische Versorgungsengpass bei Kinderarzneimitteln ist nach Ansicht der ÖDP Bayern „schlimmer als jemals zuvor“. Wolfgang Reiter, Apotheker in Markt Schwaben und gesundheitspolitische Sprecher der bayerischen ÖDP hatte bereits im Oktober letzten Jahres die Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Klaus Holetschek auf die Versorgungsengpässe hingewiesen. Nach einem halben Jahr zieht er eine ernüchternde Bilanz:

„Kinder in Deutschland konnten praktisch nur durch den permanenten Import aus anderen EU-Staaten wie Österreich, Belgien, Niederlande und zum Teil aus der Schweiz durch Apotheken überhaupt irgendwie versorgt werden. Alle Maßnahmen, die Gesundheitsminister Lauterbach kurz vor Weihnachten in seinem Eckpunktepapier angekündigt hatte, wie die Abschaffung der Rabattverträge bei Kinderarzneimitteln und die verbindliche mehrmonatige Vorratshaltung, sind bisher gnadenlos gescheitert.
    
Zwar haben die noch wenigen verbleibenden Hersteller versucht, immer wieder Fiebersäfte und Antibiotika nachzuliefern, aber die Mengen haben nicht einmal ausgereicht, damit überhaupt alle Apotheken etwas abbekommen.

20 Jahre Rabattverträge haben Deutschland zum „Niedrigpreisland bei Arzneimitteln“ werden lassen. Hersteller haben keine Motivation mehr, nach Deutschland zu liefern, weil sie überall woanders mehr bekommen für ihre Arzneimittel als in Deutschland. Und gleichzeitig haben wir dadurch unsere deutschen pharmazeutische Hersteller kaputt gemacht. Diese gehören mittlerweile nahezu alle Großkonzernen im Ausland.

Es wird Zeit, diese Schieflage endlich zu korrigieren und den Machteinfluss von Großkonzernen in Deutschland zu begrenzen“, sagt Reiter.

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