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Persönlicher Kommentar

Wenn zwei das Gleiche tun…

Zwei große neue Fabriken werden bald in Deutschland entstehen. Beide Male geht es um die Technologiewende in der Autoindustrie: BMW wird eine neue Anlage für den Bau von Hochvoltbatterien errichten. Der US-Konzern Wolfspeed baut in Kooperation mit dem deutschen Autozulieferer ZF eine hochmoderne Chipfabrik. In beiden Fällen entstehen 600 bis 1000 Arbeitsplätze. Jetzt kommt der große Unterschied: Die Chipfabrik wird im Saarland auf dem Gelände eines ehemaligen, jetzt abzuwrackenden Kohlekraftwerks entstehen. BMW plant auf 150 ha allerbestem Ackerland im sog. „Gäuboden“. Das ist Bauernland seit mindestens 6000 Jahren. Als in der Jungsteinzeit allmählich bäuerliche Kulturen entstanden, wurde zuerst auf den besten Böden, z.B. auf dem Löss in der Donauebene gewirtschaftet. Dieser Boden hat bis heute nicht nur ein hohes Ertragspotential, sondern kann auch bei langer Trockenheit sehr viel Feuchtigkeit halten. 

BMW und die politisch Verantwortlichen in Niederbayern kümmert das leider nicht. Fast hat man den Eindruck, dass der bayerische Vorzeigekonzern und seine Unterstützer mit besonderer Lust solche herausragend wertvolle Ackerflächen mit Beton belegen und so der Agrarnutzung ein für alle Mal entziehen: Wir kennen keine Tabus und Traditionen - freie Bahn dem Profit! 

Täglich werden in Deutschland 50 ha (allein in Bayern 10 ha!) den natürlichen Kreisläufen entzogen. Seit Jahrzehnten spricht man von der Notwendigkeit, mit den Böden sorgsam umzugehen. Im Saarland scheint endlich das zu funktionieren, worum man sich andernorts nicht schert: Das Flächenrecycling. 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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