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Persönlicher Kommentar

Und wieder Peter Adrian

Wenn man sich einmal für einen Menschen interessiert, dann kommen immer mehr Aspekte ins Blickfeld. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages Peter Adrian geht mir nicht mehr recht aus dem Kopf. Er hat nicht nur dazu aufgefordert, den Umweltschutz künftig nur noch „maßvoll“ zu praktizieren - nein, er wartet auch mit einem Vorschlag auf, der gleichzeitig die Kitakrise, die Fachkräftekrise und die Zuwanderungskrise lösen soll. 

Es geht um die Mütter kleiner Kinder, die sich bekanntlich gerne durch Teilzeitstellen und Familienzeit vor sinnvoller Arbeit drücken und so der Wirtschaft den Fachkräftemangel bescheren. Peter Adrian fordert die Frauen deshalb dazu auf, einfach "zwei Stunden mehr" in der Fabrik oder im Büro zu verbringen. Dass dann die Kinder länger in der Kita sein werden und dort auch Mangel an Fachkräften herrscht, sei nach Adrian kein Problem: Rentnerinnen und Rentner, aber auch die vor Putins Angriffskrieg nach Deutschland geflohenen Ukrainerinnen könnten ja in den Kitas aushelfen. Und um seine Kita-Expertise abzurunden, möchte Herr Adrian die Kitas von 7:00 Uhr bis 21:00 Uhr offen halten. Das sei einfach „bedarfsgerecht“. 

Dieser Mann hat leider Einfluss. Ahnung hat er wenig bis keine. Man möchte ihm ins Stammbuch schreiben, dass Kitas keine Verwahranstalten sind. Dort arbeiten ausgebildete Fachkräfte. Kinder sind auch keine Gegenstände, die man irgendwo abstellt und wieder abholt – ja nach Bedarf. Familien haben einen Verfassungsauftrag (vgl. Art. 6 Grundgesetz) und dafür einen natürlichen Anspruch auf ausreichend Zeit. Geflüchtete Menschen haben oft guten Willen, aber Sprachprobleme und nicht immer eine pädagogisch-psychologische Vorbildung (was übrigens auch für Rentnerinnen und Rentner gilt…). Und: Der Deutsche Industrie und Handelstag hat einen Präsidenten, der vor allem Fremdscham auslöst. 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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