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Persönlicher Kommentar

Sau und Kartoffel

Ich habe nicht recht verstanden um was es da gehen soll, als ich in der Kindheit einmal den folgenden Spruch hörte: „Die Kartoffeln schmecken am besten, wenn sie vorher von einer Sau gefressen wurden.“ Bei den aktuellen Debatten zum „Natur-Wiederherstellungsgesetz“ der EU ist mir die saloppe Redensart wieder eingefallen: Seitens der Gegner des Gesetzes wurde ja immer behauptet, dass "mehr Natur" auch "mehr Hunger" in der Welt bedeuten würde. Man könne auf die intensive Bewirtschaftung möglichst aller geeigneten Flächen nicht verzichten, weil es ja um die Verantwortung für die Welternährung gehe. 

Die vehementen Vertreter dieser Meinung halten offensichtlich die Ernährungsgewohnheiten, die sich in Teilen der industrialisierten Welt in den letzten Jahrzehnten eingebürgert haben, für alternativlos. Für diesen Ernährungsstil – täglich und zwar früh, mittags und abends Fleisch und Wurst – muss viel Pflanzenkost erst einmal durch einen Tiermagen wandern! Spart man sich diesen Umweg, klappt das mit der Verantwortung für die Welternährungslage sehr viel besser. Und wie man hört, wäre so ein Verfahren auch viel gesünder.

Es ist also sehr wohl möglich, der Natur wieder mehr Raum zu geben, wie das im erfreulicherweise positiv  abgestimmten „Wiederherstellungsgesetz“ vorgeschlagen wird. Übrigens: Volkskundler wissen, dass bis weit ins 20. Jahrhundert hinein die traditionelle Küche fast aller Landstriche allenfalls zwei Fleischtage pro Woche kannte. Fünf Tage der Woche waren "veggy" - lange bevor es diesen Ausdruck gab. 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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