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Persönlicher Kommentar

Ohne Regeln kein gutes Spiel

Es wird wieder viel debattiert über Verbote und Altersgrenzen in Sachen Handy und Social-Media im Kindes- und Jugendalter. Die Hinweise auf Suchtgefahr, Konzentrationsprobleme und hochproblematische Inhalte („Contents“) dürfen nicht mehr ignoriert werden. Es besteht Handlungsbedarf. Braucht es Verbote? Reichen Altersbegrenzungen? Genügen Appelle an die Erziehungskompetenz von Eltern und Lehrkräften?  

Wie wäre es, die Kinder und Jugendlichen selbst zu fragen? Ich stelle mir vor, dass nach dem Muster der Methode „Bürgerrat“ Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines pädagogischen Projektes ein „Gutachten“ zum Thema erstellen. Gespräche mit fachlich versierten Erwachsenen sind dazu ebenso wichtig wie eigene Recherchen der Jugendlichen zu den mittlerweile bekannten Problemen: Umgang mit dem Smartphone, Nutzung der bekannten Plattformen – wie geht es uns damit?  

Auf dieser Basis wird dann eine Position zum Thema erstellt und den für die Entscheidung zuständigen Gremien zugeleitet.  Diesen wird die Verantwortung nicht abgenommen; sie sollten sich aber verpflichtet fühlen, die Ergebnisse des erstellten „Gutachtens der Betroffenen“ ernsthaft zu prüfen. 

Das regelmäßig von der Robert-Bosch-Stiftung erstellte „Schulbarometer“ hat ganz aktuell ein großes Defizit an Demokratiebildung in deutschen Schulen festgestellt. Die Basis eines positiven Demokratiebewusstseins ist aber bekanntlich die Erfahrung von Selbstwirksamkeit: „Ich werde gefragt und meine Wortmeldung stößt auf Interesse.“ Als Frucht einer rein theoretischen „Unterweisung“ stellt sich Demokratiebegeisterung leider nicht ein.   

 Wer Kinder und Jugendliche (auch Erwachsene!) für die Demokratie (zurück-) gewinnen möchte, muss ihnen Erlebnisse der Selbstwirksamkeit ermöglichen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Kinder und Jugendliche keine „Alles ist erlaubt“-Welt bevorzugen. Sie wissen, dass es ohne Regeln schnell gefährlich werden kann!  

 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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