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Persönlicher Kommentar

Maßvolle Zurückhaltung

Vernünftige Menschen halten Maß. Sie halten sich beim Frühstücksbüffet etwas zurück und nehmen nur, was sie auch essen wollen und können. Sie kaufen sich qualitätvolle Kleidung, die nicht gleich nach wenigen Monaten aus der Mode kommt. Und sie verzichten auch auf extreme Äußerungen in Debatten. 

Nein, jetzt kommt kein Beitrag zur eben begonnenen Fastenzeit - jetzt kommt eine Bemerkung zu Herrn Peter Adrian, dem Präsidenten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Der Mann hat zum Maßhalten und zur Zurückhaltung aufgefordert. Nicht bei Konsum und Völlerei, nein beim Naturschutz. Aha. Da haben wir also in den letzten Jahren und Jahrzehnten wohl etwas übertrieben. Kann man nicht überall sehen, wie die Natur vor sich hin wuchert und die Modernisierung von Industrie und Gesellschaft aufhält? Peter Adrian will da jetzt mehr Zurückhaltung. Er plädiert nur noch für „maßvollen Naturschutz“. 

Der Herr Adrian gehört – wie man so sagt – zur Elite unserer Gesellschaft. Keine und keiner in der Berliner Führungsschicht kann es sich leisten, einen DIHK-Chef nicht anzuhören und seine Beiträge nicht ernst zu nehmen. Es ist gefährlich für uns alle, dass sich Leute wie Peter Adrian einfach weigern, die ökologischen Belastungsgrenzen unseres Planeten zur Kenntnis zu nehmen. Neben der Klimagefahr nennen ernsthafte Wissenschaftler vor allem das fürchterliche Artensterben, wenn diese Belastungsgrenzen beschrieben werden. Zurückhaltung beim Naturschutz ist wohl das letzte, was wir da brauchen können. In der funktionalen Oberschicht unseres Landes scheint ökologisches Wissen und Gewissen leider immer noch nicht bei allen zur Grundausstattung zu gehören. 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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