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Persönlicher Kommentar

Mangelnde Aufbruchstimmung?

Dass man in Niederbayern nicht mehr alles prima findet, was BMW macht, versetzt die Hamburger Wochenzeitung „Die ZEIT“ und den Münchner Soziologie-Professor Armin Nassehi in besorgte Stimmung. Professor und Interviewer sehen gemeinsam den Widerstand gegen ein neues BMW-Werk als Indiz für mangelnde „Aufbruchstimmung“. Diese sei aber angesichts der Wachstumsflaute in der deutschen Industrie dringend nötig. Nessehi bringt eine interessante These: „… den Antrieb in den Autos können wir nur elektrifizieren, wenn wir auch noch Autos bauen.“ Ja, wer hätte das gedacht. Kurz vorher im Interview hat Herr Nassehi mit intellektuell aufgeladenen Worten das gesagt, was schon Franz-Josef Strauß selig beim Aufkommen der Umweltbewegung von sich gab: „Nur wenn die Wirtschaft kräftig wächst, können wir uns auch den Umweltschutz leisten.“ 

Welche Motive die Menschen im Gäubodendorf Straßkirchen für ihren Widerstand haben, interessiert weder den Hamburger Journalisten noch den Münchner Professor, der auch als Berater des grünen Teils der Ampelregierung gilt. Deshalb seien hier nochmals diese Motive genannt: Man sorgt sich um die besten Böden Mitteleuropas mit Traum-Bonitäten! Das lockte schon vor 6000 Jahren die Menschen dazu, genau in dieser Gegend mit dem Ackerbau zu beginnen! Außerdem liegt der geplante Standort in einer Vollbeschäftigungsregion; das neue Werk wird daher den mittelständischen Betrieben vor Ort die ohnehin knappen Fachkräfte abwerben. 

20 Kilometer weiter südöstlich wird gerade ein Papierwerk (mit optimalem Bahnanschluss!) abgewickelt. An diesem „Standort aus 2. Hand“ für das neue Batteriemontagewerk ist BMW nicht interessiert. Man steht bei BMW auf frisches Ackerland… 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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