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Persönlicher Kommentar

16 Tonnen pro Kopf

Große Zahlen kann man sich oft nicht richtig vorstellen. Deshalb wird meist versucht, solche Daten umzurechnen – am besten auf das „Pro-Kopf-Niveau“. Das sieht dann z.B. so aus: Deutschland braucht jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen Rohstoffe. Das macht dann pro Bundesbürger rund 16 Tonnen. (Damit liegen wir 30% über dem Menschheitsdurchschnitt...) Die Menschheit nutzt nämlich Jahr für Jahr mehr als 100 Milliarden Tonnen Rohstoffe. Kleine Anmerkung am Rande: Lediglich 7% dieser Menge werden anschließend dem Recycling zugeführt. 93% sind entweder nicht nutzbar oder eine Wiederverwertung wäre teurer als die Nutzung neuer Rohstoffe. Der gelbe Sack ist leider nur eine clevere Selbsttäuschung.

Rohstoffe aus der Erde zu graben ist fast immer auch ein Angriff auf den Lebensraum von anderen Menschen, von Tieren und Pflanzen. Es ist auch ein Angriff auf die Vorräte des Planeten. Man muss leider sagen: Jahr für Jahr wird der Planet Erde ärmer. Heutiges „Wachstum“ schmälert die Chancen künftiger Menschen, gefährdet den Reichtum an Arten, zerstört lebendige Schönheit. 

Wir dürfen nicht nur über Heizungen und Autos politisieren. Wir müssen endlich das ganze Problem ins Auge fassen: Die mittleren und gehobenen Schichten der Industrieländer und die Oberschichten der Länder des globalen Südens verbrauchen viel zu viel Material. Es ist Zeit, die Ansprüche zurückzufahren. Wer möchte schon mit einem Rucksack, der 16 Tonnen wiegt, spazieren gehen? 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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