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Pressemitteilung

Scharfer Wind auf dem Himmelberg

Befürworter und Gegner der Windkraft im Disput - Besuch des geplanten Windkraftstandortes - Landratsamt braucht keine Nachhilfe von MdL Zellmeier

Konzell. Die Wanderung des ödp-Kreisverbandes zum möglichen Standort einer Windkraftanlage am vergangenen Sonntag fand zwar bei herrlichem Sommerwetter statt, wurde aber am Zielpunkt, dem Himmelberg bei Gossersdorf, mit scharfem Gegenwind konfrontiert: Die Wandergruppe wurde dort von einer Abordnung der Bürgerinitiative empfangen, die sich gegen die Planung eines Windrades an diesem Standort engagiert. Es kam zunächst zu heftigen und lautstarken Vorwürfen gegen die Befürworter der Windkraft; relativ rasch konnte die Konfrontation aber in ein sachlichere Diskussionsform übergeführt werden. ödp-Kreisvorsitzender Bernhard Suttner drückte vor allem seine Freude darüber aus, dass sich alle, die an diesem Sonntagnachmittag aus unterschiedlichen Gründen auf den Himmelberg gekommen waren in einem Punkt einig waren: "Wir steuern auf eine massive Energiekrise zu, die letztlich auch zu einer Wirtschaftskrise führen kann. Deshalb ist das Gebot der Stunde, wo es nur geht unsinnigen Energieverbrauch abzustellen und überall auf energieeffiziente Technik umzustellen."

 

Auch über die Unverantwortbarkeit der Atomkraft müsse unter vernünftigen Menschen nicht mehr diskutiert werden, stellte der ödp-Kreisrat fest: "Wenn in Ohu oder Temelin ein großer Unfall passiert, ist unsere Heimat für Menschen nicht mehr bewohnbar." Auch wies er auf die Problematik der fossilen Energien wie Öl, Gas und Kohle hin: "Diese Stoffe gehen in absehbarer Zeit zu Ende, werden schon heute immer teuerer und gefährden das Klima." Aus allen diesen Erwägungen heraus müsse man sehr rasch die Umstellung des Energiesystems auf erneuerbare Quellen anpacken.

 

Der anerkannte Energieexperte Josef Gold erläuterte den Anwesenden in sachlich-ruhiger Art die Leistungsfähigkeit moderner Windkraftanlagen. Das Problem des Schattenwurfes werde heute durch automatische Abschaltvorrichtungen gelöst. Auch bei Vereisung der Flügel werde die Anlage automatisch gestoppt, so dass die von der Bürgerinitiative befürchtete Gefährdung durch herumgeschleuderte Eisbrocken vermieden werde. Eine Beeinträchtigung der Nachbarn durch Lärm müsse ausgeschlossen werden; hierfür müsse ein Lärmgutachten vorgelegt und von der Genehmigungsbehörde geprüft werden. Die Prüfung der Wirtschaftlichkeit einer Anlage an diesem Standort sei Sache des Betreibers und werde nicht von der Behörde vorgenommen.

 

Vertreter der Bürgerinitiative beharrten während des intensiven Gesprächs auf der Ablehnung des Standortes. Sie bezweifelten, dass am Himmelberg die Grenzwerte für Lärm eingehalten werden könnten. Auch äußerten sie sich enttäuscht darüber, dass vom Bundesverwaltungsgericht in letzter Instanz die Anlage mit dem Landschaftsschutz für vereinbar erklÀrt worden war. Kreisrat Suttner erläuterte daraufhin eindringlich das Genehmigungsverfahren, das beim Landratsamt als der zuständigen Staatsbehörde durchgeführt werden müsse : "Das ist für die Behörde ein Baurechtsverfahren, bei dem in angemessener Frist alle gesetzlichen Bestimmungen zu prüfen sind; kein Politiker hat hier etwas zu sagen oder gar zu bestimmen, weil die Sache ausschließlich durch das Amt von der rechtlichen Seite nach Gesetzeslage zu beurteilen ist." Er habe sich deshalb sehr gewundert, dass laut Pressebericht der Landtagsabgeordnete Zellmeier der Bürgerinitiative unterstützende Zusagen gemacht hat. Suttner: "Ich habe Vertrauen zum Landratsamt als leistungsfähiger Staatsbehörde, die keine Nachhilfe vom Abgeordneten braucht."

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