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Pressemitteilung

In Penzberg plädiert ödp-Bezirksrätin für eine humane Gesellschaft: Johanna Schildbach-Halser: "In Würde altern"

Penzberg/WM-SOG. "Das Thema Pflege und Alter wird uns in den kommenden Jahren in nie gekannter Form begleiten", erläuterte die Pflegeexpertin und ödp-Bezirksrätin Johanna Schildbach-Halser bei einem Vortrag in Penzberg. Die Themen Alter und Sterben würden in unserer Gesellschaft jedoch verdrängt; Meldungen über Pflegeskandale in Heimen verhallten ohne Konsequenz. Heimbewohner würden nach der Gesundheitsreform vermehrt zu Sozialhilfeempfängen, sogar die Standards in den Heimen sollen gesenkt werden. Des Weiteren würden Stimmen zum Thema Sterbehilfe immer lauter.

Die ödp-Politikerin forderte, aus humanen und finanziellen Gründen der ambulanten Pflege den Vorzug zu geben. Dazu müsse die Pflegebereitschaft in den Familien gestärkt werden - etwa durch finanzelle Leistungen für den Pflegenden, leistungsgerechte Rentenansprüche und bauliche Standards für den privaten Wohnungsbau. Die kostendeckende Finanzierung der ambulanten Pflege müsse Vorrang haben vor der stationären Unterbringung. Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen seien auszubauen, für Demente zur Entlastung der Pflegenden. Weitere wichtige Einrichtungen seien Pflegenotrufe und Hospitze für die letzten Wochen eines Menschen.

 

Pflegebedürftige in den Heimen hätten ein Recht auf eine menschenwürdige Grundversorgung; daher seien Verstöße zu ahnden und den betreffenden Betreibern die Lizenzen zu entziehen; ungerechtfertigte Einnahmen wegen zu wenig Fachpersonal seien von den Kostenträgern zurückzufordern, die Arbeitsbedingungen des Personals müssten eine humane Pflege ermöglichen.

 

"Unsere Gesellschaft muss Finanzierungswege finden, um alte, kranke und behinderte Mitbürger menschenwürdig zu pflegen und bis zum Tod zu versorgen. In diesem Bereich gibt es viele arbeitsmarktpolitische Ressourcen, z.B. Freiwilliges Soziales Jahr, Erhalt des Zivildienstes, Arbeit statt Sozialhilfe und Unterstützung des Ehrenamtes." In erster Linie müsse jedoch die Leistung der Familien angemessen bei der Pflege von Angehörigen finanziell und gesellschaftlich anerkannt werden.

 

Dies würde der desolaten Pflegenotstand-Situation viel von ihrer Schwere nehmen und die immensen Kosten senken, die bei einer Langzeitunterbringung im Heim entstehen.

 

Schildbach-Halser: "Die ödp sieht in den Hilfen für die Familien und pflegenden Angehörigen wichtige, gesundheitspolitisch richtige und volkswirtschaftlich vernünftige Grundsteine, um eine humane Gesellschaft zu bewahren und die Würde des Menschen von der Zeugung bis zum Tod zu garantieren."

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