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Pressemitteilung

Grüne Gentechnik – Nutzen oder Risiko!? - Kirchroth

Grüne Gentechnik – Nutzen oder Risiko!? Infoabend der ödp in Kirchroth

Unter diesen Motto veranstaltete die ödp in Kirchroth am Donnerstag, 24.01.08 einen Fachvortrag in Gasthaus zur Post. Claudia Schinhärl konnte neben dem Referenten Dr. Michael Röder aus Mallersdorf-Pfaffenberg, dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden der ödp und zahlreichen Zuhörern auch die ödp-Landratskandidatin Martha Altweck-Glöbl begrüßen.

 

Altweck-Glöbl stellte sich und die bisherige Arbeit der ödp im Kreistag vor und zählte einige der zukünftigen Ziele der ödp auf. Anhand von Beispielen legte sie dar, wie wichtig die Arbeit einer kleinen Partei im Kreistag sei. So habe die ödp als einzige Partei angeregt und auch durchsetzen können, dass bei der Ausgliederung der beiden Krankenhäuser Bogen und Mallersdorf in eine Kommunalgesellschaft ein Mindestmaß an Transparenz erhalten geblieben sei. Die ödp werde sich aber auch zukünftig für den Erhalt der Häuser und für die Mitarbeiter der beiden Kliniken einsetzen. So werde die ödp alles daran setzen, dass die ausgeliederten Mitarbeiter der beiden Kliniken zukünftig wieder nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt würden.

Altweck-Glöbl machte abschließend darauf aufmerksam, dass nach der Landtagswahl im Herbst die Schwerpunktsetzung auf drei unterschiedliche Ausbildungszweige an Hauptschulen eines der wichtigen bildungspolitischen Themen sein werde. Alle Hauptschulen, die nur eine Klasse pro Jahrgang hätten müssten sich eine Partnerschule zwecks Kooperation suchen. Ansonsten drohe ihnen die Schließung, da sie nicht mehr das ganze benötigte Spektrum anbieten könnten. Altweck-Glöbl forderte die Zuhörer auf, in Ihren Gemeinden nachzufragen, was diesbezüglich bereits geplant sei. Die ödp werde sich dafür einsetzen, dass Hauptschüler auch zukünftig noch zumutbare Wege zu Ihren Schulen zurückzulegen hätten.

 

Dr. Röder erläuterte anschließend in seinem Vortrag das Prinzip sowie die Auswirkungen der Grünen Gentechnik auf Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucher.

 

Er konnte in seinem Vortrag die von den Befürwortern propagierten Vorteile widerlegen und untermauerte dies mit Fakten. Die Anwendung gentechnisch veränderter Pflanzen führe zu einer unkontrollierten Ausbreitung. So müssten letztendlich auch Landwirte, die keine gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) angebaut hätten, Lizenzgebühren an die Saatgutkonzerne zahlen. Das international gültige Patentrecht ermögliche es den Herstellern von GVO-Saatgut, gentechnikfrei produzierende Landwirte zu Lizenzgebühren zu verklagen, wenn es z. B. durch Pollenflug zu einer Auskreuzung auf die Felder dieser Landwirte gekommen sei. Dies sei in Nordamerika gängige Praxis, so dass Landwirte bisweilen an zwei oder drei Saatguthersteller Lizenzgebühren zahlen müssten. Zahlreiche negative Umweltwirkungen seien ebenfalls mittlerweile bekannt. Erfahrungswerte zeigten auch negative Auswirkungen von GVO auf die Tiergesundheit. Letztendlich werden auch negative Wirkungen auf den Menschen zu erwarten sein, denn das Zulassungsverfahren der europäischen Zulassungsbehörde sei unzureichend und könne die Sicherheit der gentechnisch veränderten Produkte in keiner Weise gewährleisten. Röder erläuterte dies an Beispielen. Die europäische Zulassungsbehörde (EFSA) übernehme die Untersuchungsergebnisse der Gentechnikkonzerne unkritisch, was letztendlich immer zur Zulassung des jeweiligen Produktes führe. Unabhängige Wissenschaftler hätten bereits mehrfach erhebliche Mängel dieser Untersuchungen kritisiert. So würden beispielsweise auffällige Organ- oder Blutbildveränderungen bei Versuchstieren ignoriert. Auch die einzige in Deutschland zum kommerziellen Anbau zugelassene Genpflanze, der Mais MON 810 der Firma Monsanto weise erhebliche Mängel auf. Deshalb hätten Polen, Frankreich, Griechenland und Österreich den Anbau dieser Pflanzen verboten. Das deutsche Landwirtschaftsministerium unter Horst Seehofer habe nach kurzem Moratorium erst vor kurzem unverständlicherweise den Anbau wieder erlaubt. Dabei sei der Anbau dieser Pflanze sowieso unsinnig, denn der Maiszünsler, der Schädling der durch ein in die Pflanze eingebautes Gift getötet wird, spielt nur dort, wo Mais in Monokultur und ohne Fruchtfolge angebaut werde eine Rolle. Spontan trete er niemals über der Schadschwelle auf, so dass er schon alleine durch Einhalten einer Fruchtfolge zu bekämpfen sei.

 

Ein nicht beherrschbares Problem stelle auch die Koexistenz von GVO-Pflanzen und natürlich gezüchteten Sorten dar. Die im neuen Gentechnikgesetz eingeführte Abstandsregelung von 150 m sei nach aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen viel zu gering, um eine Ausbreitung von Gen-Mais zu verhindern.

Dr. Röder verwies mehrmals während seines Vortrages auf das Patentrecht. Die Manipulation der Erbguts ermögliche den Gentechnikkonzernen, Patente auf ihre "Erfindungen" anzumelden. Durch Patente auf GVO-Saatgut versuchten die Konzerne sich das Monopol über landwirtschaftliche Produktion und Ernährung zu verschaffen, wie ein Slogan des größten Gen-Saatgutherstellers anschaulich zeige. Der Bauer müsse bei Bezug von GVO-Saatgut zugleich das zugehörige Pflanzenschutzmittel der gleichen Firma kaufen und wird außerdem zu Lizenzgebühren verpflichtet. Obwohl die Hersteller versichern, dass GVO-Saaatgut deutliche Einsparungen an Pflanzenschutzmittel bewirke, verhalte es sich in der Realität gegenteilig. In Nordamerika, wo GVO-Pflanzen großflächig angebaut werden, sei der Spritzmitteleinsatz um ein Vielfaches gestiegen.

Die einzigen Gewinner der Risikotechnologie Agrogentechnik seien die global tätigen Agrokonzerne.

 

Als Fazit zog Röder, dass die grüne Gentechnik Lösungen für Probleme liefere, die gar nicht existierten. Im Gegenzug dazu schaffe sie aber neue Probleme. Sie gefährde letztendlich die Existenz der Landwirte, die Gesundheit von Mensch und Tier und schädige die Umwelt.

 

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