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Persönlicher Kommentar

Und wofür entscheidest du dich?

Ich hatte Gelegenheit, die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes zu hören. Frau Hasselfeldt erzählte der Versammlung zunächst launig aus ihrem Leben und steuerte dann jenen Punkt an, den sie derzeit mit Leidenschaft in die Debatte bringen möchte: Wenn demnächst ein Fragebogen an die jungen Leute verschickt wird, der nach Leistungsfähigkeit und Einstellung zur Landesverteidigung fragen wird, dann solle in diesem Brief auch über alle schon bestehenden Möglichkeiten des freiwilligen sozialen Engagements informiert werden. Es bestehe nämlich nur eine sehr bruchstückhafte Kenntnis dieser Möglichkeiten. Für junge Menschen sei zwischen Schule und Beruf ein Jahr mit sozialer Tätigkeit nicht nur akzeptabel, sondern auch „rentabel“. Die DRK-Präsidentin, ehemals auch Bundesministerin und stellv. Bundestagspräsidentin sowie aktuell noch Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates teilte mit, dass sie selbst durch Familie und Ehrenamt im Jugendalter wesentliche Fähigkeiten erworben habe. Das Auditorium nickte bestätigend.

Ich bin gespannt, ob sich die öffentliche Diskussion auf die Frage nach der Wiederaktivierung der allgemeinen Wehrpflicht verengen wird, oder ob sich die Debatte aufweitet in Richtung einer Pflicht zum gesellschaftlichen Dienstjahr. „Wofür entscheidest du dich?“ wäre dann das Top-Gesprächsthema, wenn Abschluss-Schülerinnen und Schüler nicht nur miteinander sondern auch mit interessierten Erwachsenen ins Gespräch kämen. Und „Wo engagierst du dich eigentlich jetzt?“ wäre auch ein wunderbares Thema beim Rentnertreff und dem Ehemaligenabend der XY-Firma oder der Z-Behörde… 

Frau Hasselfeldt hat darauf hingewiesen, dass Deutschland ein Land des Ehrenamtes ist und sehr vieles nur deshalb so gut funktioniert, weil so viele engagiert sind. Gut ein Drittel der Bevölkerung sei sozial aktiv. Das Auditorium war so lange zufrieden, bis einer sein mathematisches Grundvermögen aktivierte: „Dann sind ja 2 Drittel nicht engagiert…“ sagte der unverbesserliche Realist. 

 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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