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Persönlicher Kommentar

Toxische Sprache

Das ist für mich schon mal ein Kandidat für das Unwort des Jahres 2021: "Corona-Leine", wahrscheinlich von BILD erfunden, kursiert jetzt als Bezeichnung für die 15-km-Beschränkung. Schon öfter war - auch aus Politikermund - von einem "Anziehen der Zügel" die Rede. Solche toxische Sprache ist gefährlich und spielt dem dummen Gerede von der "Corona-Diktatur" direkt zu. Sprache prägt nicht nur das Bewusstsein einzelner Menschen, sondern oft auch die Problemsicht einer ganzen Gesellschaft. Verantwortliche Bürgerinnen und Bürger eines demokratischen Staates dürfen nicht an eine "Leine gelegt" werden. Ich will auch nicht "gezügelt" werden - weder als Kind noch als erwachsene Person. Ich will mit meinem Verstand ernst genommen werden und von der Notwendigkeit auch schmerzhafter Einschränkungen meiner Freiheit überzeugt werden. Wenn die Überzeugung nicht gelingt, wird bei denkenden Menschen auch das Ziel einer Maßnahme nicht erreicht. Die 15-km-Beschränkung wurde meiner Meinung nach bisher sachlich schlecht bzw. überhaupt nicht begründet. Den sprachlichen Missgriff "Corona-Leine" rechtfertigt dieser Mangel trotzdem nicht.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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Wichtiger Hinweis:
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